Kurz nach dem Frühstück waren wir in Teil 1 stehen geblieben. Nun gut, nach der ersten Mahlzeit am Tag ging es, nochmal kurz auf das Zimmer um die Ziele für den Tag zu planen. Nach kurzer Überlegung sollten es (hauptsächlich) Palma und Valldemosa sein, also schnell ab zur Rezeption, die Schlüssel vom Mietwagen abgeholt und schon konnten wir starten. Mit einem Smart For Four ging es nun auf in den spanischen Verkehr und damit auch wieder zurück zum Soundtrack für den Urlaub. Während der Fahrt auf den, aus unzähligen Kreisverkehr-Kreuzungen bestehenden, Straßen von Mallorca war die musikalische Untermalung etwas unfreiwillig gewählt, da man nur zwischen den verschiedenen Radiosendern hin und her springen konnte. Not trifft auf Elend ist wohl die passende Beschreibung dafür. In Spanien oder zumindest auf der Insel scheint alles hot zu sein, was auf irgendeine Art und Weise mit Technobeats verwurstet ist. Wechselte man von einem Sender zum nächsten, bot sich eigentlich überall fast ein identisches Klangbild aus starkwummernden Bässen im hohen Bpm-Bereich - wahlweise mit oder ohne Gesang darüber. Auf Dauer absolut unhörbar, was dort zum Großteil läuft, und so war ich froh irgendwann eine Art Classic Rock - / Metalsender zu finden. Dieser lief dann, abhängig von der Empfangssituation, jeweils im Wechsel mit dem „Inselradio“, einem deutschsprachigen mallorquinischen Sender - willkommen im 17. Bundesland.
Nach eigentlich relativ kurzer Fahrt kamen wir auch schon in Palma an. Kurze Irrfahrt durch die Stadt gehabt, um dann am Hafen und der berühmten Kathedrale aufzuschlagen. Nachdem eine Parkmöglichkeit gefunden wurde ging es dann auf zum Sight Seeing. Die Kathedrale über dem Hafen, die ganzen engen Gassen und einladenden Plätze drum herum haben schon was. Kann man nicht anders sagen.
Nächster Punkt auf dem Programm: ganz klar Ballermann. Muss man schon mal gesehen haben, wenn man in der Nähe ist. Allerdings verlief das Ganze dann etwas weniger spannend (und unmotivierter) als gedacht. Fährt man in Richtung Playa de Palma, wo sich ja der berühmte Balenario Nummer 6 befindet, kommt man irgendwann mit dem Auto direkt (oder eventuell auch zufällig) auf die berühmt, berüchtigte Schinkenstrasse. Dort finden sich dann die ganzen bekannten Sachen, wie Oberbayern, Bierkönig, etc. Allerdings war es absolut unspektakulär. Nicht einen Betrunkenen gesehen (und das immerhin gegen Mittag, haha). Irgendwie fehlte dann auch die Motivation den Strand – also den wirklichen Ballermann 6 – anzusehen und somit war das Kapitel Balenario schnell wieder abgehakt.
In Anschau- und Rumfahrlaune war der nächste Plan, dann noch den Südwestteil der Insel zu erkunden. Da sich aber auch allmählich der Magen bemerkbar machte, war der nächste geplante Stopp, sich irgendwo etwas zum Mittagessen zu suchen. Laut Reiseführer sollte ein kleines Bergdörfchen mit dem Namen Gènova in der Nähe von Palma „mit seinen Treppenstraßen und urigen Kneipen und Restaurants“ dafür gut geeignet sein. Gut die Treppenstraßen waren dann auch wirklich zuhauf vorhanden. Wirklich nice, wie das Dorf so in den Berg eingebaut war.
Allerdings war weit und breit weder eine Kneipen noch ein Restaurant auffindbar – zumindest kein(e) offene(s). Ein einziges Hotel/Restaurant-ähnliches Ding an der Hauptstraße, schien geöffnet zu haben, machte allerdings keinen sehr einladenden Eindruck. Also wieder zurück ins Auto und weitergefahren.
Im Südwesten der Insel - also auf dem Weg, oder besser in "Planrichtung" - liegt auch Santa Ponca. Und in Santa Ponca gibt es ein Café, welches den Namen blonder, deutscher B-Prominenz trägt. Da man ja immer heiß drauf ist, etwas, was man vorher schon im Fernseher bewundern durfte, auch mal live zu bestaunen, war der nächste Plan schnell gefasst: Ab nach Santa Ponca und im Café Katzenberger was kleines Essen und dann irgendwo, da es mittlerweile auch die Sonne durch die Wolken geschafft hatte, zum Strand. In Santa Ponca sind wir schnell angekommen, allerdings ließ sich das Café nun nicht finden. Allzu viel Energie mit der Suche verschwendet wurde allerdins auch nicht verschwendet. Nun also schnell ungeplant und versucht einen Ort in der Gegend anzusteuern, dessen Name mir leider entfallen ist, der sich aber laut Reiseführer gut zum Baden eigenen sollte. Der bergige (Um-)Weg dorthin hielt an einigen Stellen einen imposanten Ausblick bereit. Nature's beauty und so, ne:
Was zum nächsten Ziel dann ebenfalls noch im Reiseführer prophezeit wurde war: „fest in deutscher Hand“, o.ä. Und ja, das Büchlein sollte Recht behalten. Es war wirklich schon sehr, sehr Deutsch dort, ich habe, glaube ich, keine andere Sprache ausmachen können. Unser Mittagessen fand dann dem entsprechend auch ganz heimatlich beim „Grillmeister“ statt, wo wir von Alejandro bedient wurden. Oh, ist doch ganz undeutsch, denkst du? Weit gefehlt. Alejandro hieß mit richtigem Name sicher Alexander und hat vermutlich nur das Namensschild von Alejandro geerbt, der schon seit Jahren nicht mehr dort arbeitet oder er trägt den Name auf dem Schild um einen gewissen Touch Spanienfeeling für die Touristen zu schaffen. Einen Spanier mit Name Alejandro hatte ich mir jedenfalls nicht wie ein aktzentfrei deutsch sprechendes Prinz-Harry-Double vorgestellt.
Nach dem kurzen Snack sollte es nun, wie beabsichtigt, baden gehen. Das Wetter war jedoch ganz und gar nicht auf unserer Seite, denn mittlerweile war wieder alles Wolkenverhangen. Also zurück zum Auto und siehe da, prompt kam auch schon wieder die Sonne zum Vorschein. Da wir allerdings aufgrund dringlichster Empfehlung von Steffis Kollegin und Reiseführer noch nach Valldemossa weiterwollten, von der Wetterungewissheit leicht genervt waren und dazu auch die Zeit schon etwas fortgeschritten war, wurde beschlossen nun nicht noch einmal den Strand aufzusuchen, sondern direkt den Weg anzutreten.
Valldemossa ist ein Ort in den Bergen, der laut Google 400m über Meeresniveau liegt. Klingt jetzt nicht so viel, aber auf der doch relativ kleinen Insel ist das ein ganz schöner Anstieg, den es zu bewältigen gilt. Durch die schroffe Berglandschaft führen enge Serpentinenstraßen in das Dorf. Sehr eng werden die dann, wenn man sich für den - laut Karte - direkteren Weg entscheidet und nicht die „Hauptverbindung“ dorthin nimmt.
Ich muss sagen: "So eine Strecke bin ich noch nie gefahren." Die Straße war wirklich saueng, an so einigen Stellen passten da keine zwei Autos nebeneinander. Dazu gab es einen starken Anstieg. Teilweise hatte ich echt Angst, dass der Smart trotz dessen, dass ich mich bereits im ersten Gang befand, diesen nicht mehr stemmen konnte. Stellenweise (und damit meine ich an vielen Stellen) tauchten dann seitlich mehrere Meter tiefe Abhänge (und damit meine ich viele Meter) auf – selbstverständlich ohne Begrenzung, die einen vor dem freien Fall von der Klippe bewahren konnte. Ordentlich kurvig war es logischerweise ebenfalls. Noch dazu hielt es keiner der Entgegenkommenden auch nur ansatzweise für notwendig seine Bremse, selbst an den schmalsten Stellen, zu benutzen. Die perfekte Mischung für einen Höllenritt, der Steffi fast den Mageninhalt, mich viele Nerven und den Smart, dank des rabiaten Fahrstil eines Entgegenkommenden, fast einen Spiegel gekostet hatte.
Ist man erst einmal angekommen, stellt man schnell fest, dass der Ort an sich durchaus einen Abstecher wert ist – laut Reisführer findet man hier das ursprüngliche Mallorca. OK, wenn das ursprüngliche Mallorca vollkommen touristisch erschlossen ist und immer über riesige Busparkplätze verfügt, dann stimmt das wohl auch. Ich hatte da allerdings ganz andere Vorstellungen, als das eben geschilderte Bild, was sich mir beim Einfahren auf die Hauptstraße bot. Doch etwas vom "wahren Mallorac" überrascht ging es nun weiter in das Dorf. Dort zwängten sich zwar ebenfalls Heerscharen von Touristen durch die kleinen Gassen, je weiter man jedoch Vordrang, umso ruhiger wurde es dann auch wieder. Man muss schon sagen, diese ganzen mediterranen Bergdörfchen, mit ihren schmalen Durchgängen, zwischen den bunten Häuserchen sind wirklich sehenswert. Hat schon was, Chopin ist nicht umsonst mal für eine gewisse Zeit im örtlichen Kloster abgestiegen. Wenn für seinen Urlaub man keinen Wert auf Meernähe legt, ist dieses „ursprüngliche Mallorca“, sicher ein attraktives Ziel um seine Zeit zu verbringen.
Nachdem alles, was uns interessant vorkam, besichtigt war ging es noch kurz in eine Art Manufaktur für mallorquinische Süßwaren, wo dann kleine Präsente für die zu Hause gebliebenen gekauft wurden. Anschließend dann über eine größere Straße zwar mit Umweg aber deutlich stressfreier zurück zum Hotel.
Dort sollte sogar die Sonne auf uns warten und zum Ausklang eines doch einigermaßen anstrengenden Tages nochmal schön an den Pool gehauen. Und an dieser Stelle auch einmal wieder zurück zum Soundtrack, "No More Heavy Tunes" und so...
Da ich tagsüber ein Shirt von Bitter End anhatte, hingen mir permanent Fetzen von der "Climate Of Fear"-CD im Kopf. Ich musste das Album einfach hören, also "No more heavy tunes" erstmal über den Haufen geworfen und Bitter End gefeiert - so ganz ohne Hardcore geht halt irgendwie doch nicht. Und wo ich sowieso schonmal dabei war, meine eigene Devise über den Haufen zu werfen, kam es auch auf ein oder zwei Sachen mehr dann auch nicht mehr an. Lifeless musssten somit dann ebenfalls noch dran glauben. Die CD ist aber auch einfach nur DIE CD! Ohne geht einfach nicht. Seit ich sie habe, läuft die mindestens 1x pro Woche. Könnte mich nicht erinnern, dass es soetwas schon einmal gegeben hat.
Für die nächsten Tage stand dann nur Entspannung auf dem Programm. Die ganze Zeit wurde im Wechsel an Strand oder Pool verbracht. Kurze Ausnahmen davon bildeten ledigliche Besuche im Swan, eine Art Pub, zum Mittagessen, sowie im Supermarkt um den Biernachschub sicherzustellen. Nix außer chillen und baden. Durch die damit einhergehende Bestrahlung mit mallorquinischer Sonne, sah ich bereits nach dem ersten Badetag aus wie der Häuptling persönlich und dieser wunderschöne rötliche Teint meiner Haut sollte mich auch trotz exzessiven Eincremens und gefühlter großer Sorgfalt auch bis zum Ende des Urlaubs nicht verlassen. Das war aber auch das einzig Negative. Sonst wirklich die totale Entspannung. Am oder - dank der Vorzüge einer Luftmatratze – im Pool liegen. Am Strand chillen oder im Meer baden, so müssen Urlaubstage sein.
Dementsprechend hat sich dann auch mein Musikprogramm eingependelt. Zuerst mit Hazen Street und Blackriver Boys DMS, die perfekte Sommergitarrenmusik. Und weil ich dann so schön runtergefahren war, über Tage nur noch den Entspannungssommermix: entspannter Hardcore wie etwas 2nd Revenge, das Suffer, Survive-Album von No Warning oder einzelne Caliban- und As I Lay Dying Tracks; Poppunk mit Blink oder No Fun At All; Rap-Classics wie "Sehr geil" von der Sekte oder ausgewählte K.I.Z.-Tracks; sogar einige der wenigen aktuellen Charttracks, die es auf meinen iPod gepackt haben. Vollste Sommermusik.
Die Abende wurden dann wahlweise damit verbracht das geschäftige Treiben auf der Straße zu verfolgen und die Umgebung zu erkunden, auf dem Balkon zu chillen oder die besonderen Vorzüge der Mojito Night im Swan auszunutzen. Die letztgenannte Gelegenheit war wirklich ein Angebot sondergleichen. Nicht nur, dass sie jeden Abend stattfand, nein, die Drinks kosteten auch genauso viel wie immer und enthielten gefühlt gar keinen Alkohol (dem zum Trotz hat es Steffi wirklich gepackt die erste Fahne, die ich seit langem an ihr riechen durfte zu bekommen, haha). Absolut lohnenswerte Sache also, quasi die Once-In-A-Lifetime-Gelegenheit, die man nicht verstreichen lassen konnte. Wenn ihr also mal vor Ort seid und gaaaaaaanz zufällig im Swan auch noch Mojito Night sein sollte, use your chance. Geschäft des Lebens.
So viel an dieser Stelle. Bald (oder vielleicht auch später) gibt es dann den dritten, abschließenden Teil. Stay tuned.
Nach eigentlich relativ kurzer Fahrt kamen wir auch schon in Palma an. Kurze Irrfahrt durch die Stadt gehabt, um dann am Hafen und der berühmten Kathedrale aufzuschlagen. Nachdem eine Parkmöglichkeit gefunden wurde ging es dann auf zum Sight Seeing. Die Kathedrale über dem Hafen, die ganzen engen Gassen und einladenden Plätze drum herum haben schon was. Kann man nicht anders sagen.
Nächster Punkt auf dem Programm: ganz klar Ballermann. Muss man schon mal gesehen haben, wenn man in der Nähe ist. Allerdings verlief das Ganze dann etwas weniger spannend (und unmotivierter) als gedacht. Fährt man in Richtung Playa de Palma, wo sich ja der berühmte Balenario Nummer 6 befindet, kommt man irgendwann mit dem Auto direkt (oder eventuell auch zufällig) auf die berühmt, berüchtigte Schinkenstrasse. Dort finden sich dann die ganzen bekannten Sachen, wie Oberbayern, Bierkönig, etc. Allerdings war es absolut unspektakulär. Nicht einen Betrunkenen gesehen (und das immerhin gegen Mittag, haha). Irgendwie fehlte dann auch die Motivation den Strand – also den wirklichen Ballermann 6 – anzusehen und somit war das Kapitel Balenario schnell wieder abgehakt.
In Anschau- und Rumfahrlaune war der nächste Plan, dann noch den Südwestteil der Insel zu erkunden. Da sich aber auch allmählich der Magen bemerkbar machte, war der nächste geplante Stopp, sich irgendwo etwas zum Mittagessen zu suchen. Laut Reiseführer sollte ein kleines Bergdörfchen mit dem Namen Gènova in der Nähe von Palma „mit seinen Treppenstraßen und urigen Kneipen und Restaurants“ dafür gut geeignet sein. Gut die Treppenstraßen waren dann auch wirklich zuhauf vorhanden. Wirklich nice, wie das Dorf so in den Berg eingebaut war.
Allerdings war weit und breit weder eine Kneipen noch ein Restaurant auffindbar – zumindest kein(e) offene(s). Ein einziges Hotel/Restaurant-ähnliches Ding an der Hauptstraße, schien geöffnet zu haben, machte allerdings keinen sehr einladenden Eindruck. Also wieder zurück ins Auto und weitergefahren.
Im Südwesten der Insel - also auf dem Weg, oder besser in "Planrichtung" - liegt auch Santa Ponca. Und in Santa Ponca gibt es ein Café, welches den Namen blonder, deutscher B-Prominenz trägt. Da man ja immer heiß drauf ist, etwas, was man vorher schon im Fernseher bewundern durfte, auch mal live zu bestaunen, war der nächste Plan schnell gefasst: Ab nach Santa Ponca und im Café Katzenberger was kleines Essen und dann irgendwo, da es mittlerweile auch die Sonne durch die Wolken geschafft hatte, zum Strand. In Santa Ponca sind wir schnell angekommen, allerdings ließ sich das Café nun nicht finden. Allzu viel Energie mit der Suche verschwendet wurde allerdins auch nicht verschwendet. Nun also schnell ungeplant und versucht einen Ort in der Gegend anzusteuern, dessen Name mir leider entfallen ist, der sich aber laut Reiseführer gut zum Baden eigenen sollte. Der bergige (Um-)Weg dorthin hielt an einigen Stellen einen imposanten Ausblick bereit. Nature's beauty und so, ne:
Was zum nächsten Ziel dann ebenfalls noch im Reiseführer prophezeit wurde war: „fest in deutscher Hand“, o.ä. Und ja, das Büchlein sollte Recht behalten. Es war wirklich schon sehr, sehr Deutsch dort, ich habe, glaube ich, keine andere Sprache ausmachen können. Unser Mittagessen fand dann dem entsprechend auch ganz heimatlich beim „Grillmeister“ statt, wo wir von Alejandro bedient wurden. Oh, ist doch ganz undeutsch, denkst du? Weit gefehlt. Alejandro hieß mit richtigem Name sicher Alexander und hat vermutlich nur das Namensschild von Alejandro geerbt, der schon seit Jahren nicht mehr dort arbeitet oder er trägt den Name auf dem Schild um einen gewissen Touch Spanienfeeling für die Touristen zu schaffen. Einen Spanier mit Name Alejandro hatte ich mir jedenfalls nicht wie ein aktzentfrei deutsch sprechendes Prinz-Harry-Double vorgestellt.
Nach dem kurzen Snack sollte es nun, wie beabsichtigt, baden gehen. Das Wetter war jedoch ganz und gar nicht auf unserer Seite, denn mittlerweile war wieder alles Wolkenverhangen. Also zurück zum Auto und siehe da, prompt kam auch schon wieder die Sonne zum Vorschein. Da wir allerdings aufgrund dringlichster Empfehlung von Steffis Kollegin und Reiseführer noch nach Valldemossa weiterwollten, von der Wetterungewissheit leicht genervt waren und dazu auch die Zeit schon etwas fortgeschritten war, wurde beschlossen nun nicht noch einmal den Strand aufzusuchen, sondern direkt den Weg anzutreten.
Valldemossa ist ein Ort in den Bergen, der laut Google 400m über Meeresniveau liegt. Klingt jetzt nicht so viel, aber auf der doch relativ kleinen Insel ist das ein ganz schöner Anstieg, den es zu bewältigen gilt. Durch die schroffe Berglandschaft führen enge Serpentinenstraßen in das Dorf. Sehr eng werden die dann, wenn man sich für den - laut Karte - direkteren Weg entscheidet und nicht die „Hauptverbindung“ dorthin nimmt.
Ich muss sagen: "So eine Strecke bin ich noch nie gefahren." Die Straße war wirklich saueng, an so einigen Stellen passten da keine zwei Autos nebeneinander. Dazu gab es einen starken Anstieg. Teilweise hatte ich echt Angst, dass der Smart trotz dessen, dass ich mich bereits im ersten Gang befand, diesen nicht mehr stemmen konnte. Stellenweise (und damit meine ich an vielen Stellen) tauchten dann seitlich mehrere Meter tiefe Abhänge (und damit meine ich viele Meter) auf – selbstverständlich ohne Begrenzung, die einen vor dem freien Fall von der Klippe bewahren konnte. Ordentlich kurvig war es logischerweise ebenfalls. Noch dazu hielt es keiner der Entgegenkommenden auch nur ansatzweise für notwendig seine Bremse, selbst an den schmalsten Stellen, zu benutzen. Die perfekte Mischung für einen Höllenritt, der Steffi fast den Mageninhalt, mich viele Nerven und den Smart, dank des rabiaten Fahrstil eines Entgegenkommenden, fast einen Spiegel gekostet hatte.
Ist man erst einmal angekommen, stellt man schnell fest, dass der Ort an sich durchaus einen Abstecher wert ist – laut Reisführer findet man hier das ursprüngliche Mallorca. OK, wenn das ursprüngliche Mallorca vollkommen touristisch erschlossen ist und immer über riesige Busparkplätze verfügt, dann stimmt das wohl auch. Ich hatte da allerdings ganz andere Vorstellungen, als das eben geschilderte Bild, was sich mir beim Einfahren auf die Hauptstraße bot. Doch etwas vom "wahren Mallorac" überrascht ging es nun weiter in das Dorf. Dort zwängten sich zwar ebenfalls Heerscharen von Touristen durch die kleinen Gassen, je weiter man jedoch Vordrang, umso ruhiger wurde es dann auch wieder. Man muss schon sagen, diese ganzen mediterranen Bergdörfchen, mit ihren schmalen Durchgängen, zwischen den bunten Häuserchen sind wirklich sehenswert. Hat schon was, Chopin ist nicht umsonst mal für eine gewisse Zeit im örtlichen Kloster abgestiegen. Wenn für seinen Urlaub man keinen Wert auf Meernähe legt, ist dieses „ursprüngliche Mallorca“, sicher ein attraktives Ziel um seine Zeit zu verbringen.
Nachdem alles, was uns interessant vorkam, besichtigt war ging es noch kurz in eine Art Manufaktur für mallorquinische Süßwaren, wo dann kleine Präsente für die zu Hause gebliebenen gekauft wurden. Anschließend dann über eine größere Straße zwar mit Umweg aber deutlich stressfreier zurück zum Hotel.
Dort sollte sogar die Sonne auf uns warten und zum Ausklang eines doch einigermaßen anstrengenden Tages nochmal schön an den Pool gehauen. Und an dieser Stelle auch einmal wieder zurück zum Soundtrack, "No More Heavy Tunes" und so...
Da ich tagsüber ein Shirt von Bitter End anhatte, hingen mir permanent Fetzen von der "Climate Of Fear"-CD im Kopf. Ich musste das Album einfach hören, also "No more heavy tunes" erstmal über den Haufen geworfen und Bitter End gefeiert - so ganz ohne Hardcore geht halt irgendwie doch nicht. Und wo ich sowieso schonmal dabei war, meine eigene Devise über den Haufen zu werfen, kam es auch auf ein oder zwei Sachen mehr dann auch nicht mehr an. Lifeless musssten somit dann ebenfalls noch dran glauben. Die CD ist aber auch einfach nur DIE CD! Ohne geht einfach nicht. Seit ich sie habe, läuft die mindestens 1x pro Woche. Könnte mich nicht erinnern, dass es soetwas schon einmal gegeben hat.
Für die nächsten Tage stand dann nur Entspannung auf dem Programm. Die ganze Zeit wurde im Wechsel an Strand oder Pool verbracht. Kurze Ausnahmen davon bildeten ledigliche Besuche im Swan, eine Art Pub, zum Mittagessen, sowie im Supermarkt um den Biernachschub sicherzustellen. Nix außer chillen und baden. Durch die damit einhergehende Bestrahlung mit mallorquinischer Sonne, sah ich bereits nach dem ersten Badetag aus wie der Häuptling persönlich und dieser wunderschöne rötliche Teint meiner Haut sollte mich auch trotz exzessiven Eincremens und gefühlter großer Sorgfalt auch bis zum Ende des Urlaubs nicht verlassen. Das war aber auch das einzig Negative. Sonst wirklich die totale Entspannung. Am oder - dank der Vorzüge einer Luftmatratze – im Pool liegen. Am Strand chillen oder im Meer baden, so müssen Urlaubstage sein.
Dementsprechend hat sich dann auch mein Musikprogramm eingependelt. Zuerst mit Hazen Street und Blackriver Boys DMS, die perfekte Sommergitarrenmusik. Und weil ich dann so schön runtergefahren war, über Tage nur noch den Entspannungssommermix: entspannter Hardcore wie etwas 2nd Revenge, das Suffer, Survive-Album von No Warning oder einzelne Caliban- und As I Lay Dying Tracks; Poppunk mit Blink oder No Fun At All; Rap-Classics wie "Sehr geil" von der Sekte oder ausgewählte K.I.Z.-Tracks; sogar einige der wenigen aktuellen Charttracks, die es auf meinen iPod gepackt haben. Vollste Sommermusik.
Die Abende wurden dann wahlweise damit verbracht das geschäftige Treiben auf der Straße zu verfolgen und die Umgebung zu erkunden, auf dem Balkon zu chillen oder die besonderen Vorzüge der Mojito Night im Swan auszunutzen. Die letztgenannte Gelegenheit war wirklich ein Angebot sondergleichen. Nicht nur, dass sie jeden Abend stattfand, nein, die Drinks kosteten auch genauso viel wie immer und enthielten gefühlt gar keinen Alkohol (dem zum Trotz hat es Steffi wirklich gepackt die erste Fahne, die ich seit langem an ihr riechen durfte zu bekommen, haha). Absolut lohnenswerte Sache also, quasi die Once-In-A-Lifetime-Gelegenheit, die man nicht verstreichen lassen konnte. Wenn ihr also mal vor Ort seid und gaaaaaaanz zufällig im Swan auch noch Mojito Night sein sollte, use your chance. Geschäft des Lebens.
So viel an dieser Stelle. Bald (oder vielleicht auch später) gibt es dann den dritten, abschließenden Teil. Stay tuned.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen