Freitag, August 12, 2011

No more heavy tunes – Mallorca 2011: Teil 1

Nachdem ich nun gerade wieder einmal etwas Luft habe, nun doch noch einige Worte zum diesjährigen Sommerurlaub. Wie man aus der Überschrift unschwer erkennen kann, sollte das Ziel der Wahl so ganz vollkommen typisch Deutsch, die scherzhaft gerne auch als 17.Bundesland bezeichnete Baleareninsel, sein.

Nun verreist man ja aus verschiedensten Gründen, aber hauptsächlich wohl um mal komplett mit dem Alltag abzuschließen und einfach mal zu entspannen. Da sich mein Alltag ja durch unglaublich viel Hassgeballer, was durch die Gehörgänge pumpt, definiert, hatte ich beschlossen, um dann auch wirklich mal komplett runter zu fahren, dass im Urlaub die Devise: „No more heavy tunes“ gilt.

Als es dann an einen Mittwochmorgen gegen 5:00 Uhr los ging in Richtung Flughafen München – wie froh ich doch diesmal war, die Nacht vorher nicht in bekannter Tradition am Flughafen verbringen zu dürfen – wurde nach kurzer Zugfahrt, die ausgegebene Parole eigentlich sofort wieder über den Haufen geworfen. Der Anfang der Urlaubs-Playlist setzt sich nämlich wie folgt zusammen: A Death And A Promise, No Zodiac, Deep Rooted Hate und Cheech. In den Tagen kurz vor Abfahrt, war ich über die (natürlich legalen) Downloads (gibt es übrigens fast alles auch hier) der vier genannten Bands gestolpert und war bis kurz vorher nicht dazu gekommen den iPod zu füttern. Somit war die Neugier doch zu groß um noch ein ganze Woche wiederstehen zu können. Danach allerdings – so hatte ich mir fest vorgenommen - … danach sollte es dann wirklich losgehen mit ausschließlich „Gute-Laune-Musik“ in den Kopfhörern.

Wir befinden uns immer noch bei Sauwetter auf der Zugfahrt in Richtung Flughafen München. Es ist noch immer dämmrig und der nächste Punkt auf der Playliste heißt: Casper. Nachdem ich im Internet über ein paar Preview-Videos gestolpert bin, „Xoxo“ am Wochenende vorher gekauft - ich bin ja so leicht von Werbung zu beeinflussen. Was soll ich sagen: Trotz dem vielen Gehate zu Album und Person, finde ich die CD großartig. Zwar textlich durchaus etwas düster gehalten, aber trotzdem mit eingängigen Melodien bestückt, die einen mal abschalten lassen und sogar für gute Laune sorgen können. Mission: „No more heavy tunes“ fürs Erste erfüllt.

Weiter im Text, oder besser in der Wiedergabeliste. Wir reisen noch immer mit der Deutschen Bahn, es wird langsam hell und ich habe das erste Bier geöffnet. Und was bietet sich zu Bier besser als musikalische Untermalung an, als Blood For Blood? Ganz genau, eigentlich nichts und somit gab es als nächstes eine Art persönliches Best-Of der Bostoner zu hören. OK, es ist Hardcore und auch noch der der negativen Art, allerdings haben diese unglaublich vielen melodischen Sing-A-Long-Passagen einfach so einen gute Laune-Effekt, dass ich mich damit immer noch straight und ohne schlechtem Gewissen auf dem eingeschlagenen Weg bewegen konnte.

Letzter musikalischer Abschnitt im Zug, der sich auch noch über den Flug bis abends im Hotel hinziehen sollte: alles von Boxcutter. Sicher es gibt einige sehr harte Lieder von der Band, aber der HipHop / Rap –Anteil lässt mich doch immer wieder feiern, wenn ich sie höre. Pfad noch immer nicht verlassen.

Auf dem Stück Boxcutter in den Ohren zwischen Zug und Hotelabend, lag natürlich noch einiges. In Erinnerung geblieben von der weiteren Anreise, nach der Zugfahrt sind folgende Sachen: Ohne Verspätung vollkommen nach Plan am Flughafen angekommen. Der vorher zur Sicherheit, für den Fall, dass es doch knapp werden würde, durchgeführte Online-Check-In erweist sich trotzdem als durchaus nützlich, da man so ein langes Anstehen vermeiden kann. Kann ich nur jedem empfehlen dies - sofern möglich – zu tun. Da wir ja nun etwas zu pünktlich dran waren – man kann fast nicht damit rechnen, dass bei der Bahn auch alles wie geplant klappt - wurde die Zeit genutzt um noch eine Kleinigkeit, die auf den Name McBrezel hört zu essen. Die Mischung aus Kartoffelsalat und Leberkäse plus weitere Zutaten klang für einen Burger eher ungewöhnlich, sollte sich jedoch als durchaus Schmackhaft herausstellen.

Irgendwann ging dann auch pünktlich der Flieger. Bei TUI-Fly gibt es einen Stern (aus der Vorwoche) oder eine Klatschzeitung a la Brigitte, Gala, etc. als Lektüre dazu. Finde ich gut. Essen im Flieger waren mit Aromastoffen und Geschmacksverstärkern gefüllten Wraps in der Geschmacksrichtung Italian Chicken. Auch akzeptabel. Definitiv schon deutlich schlechter gegessen (aber auch schon besseres weggeschmissen, haha konnte ich mir nicht verkneifen). Direkt ohne nachfragen gleich zwei Getränke angeboten zu bekommen kann auch was. Fazit: man kann durchaus unangenehmer als mit TUI-Fly fliegen. Generell war TUI zu wählen keine schlechte Option: Zug zum Flug inklusive und dann auch noch erste Klasse ICE hat schon einen leicht luxuriösen Touch.

Nach der Landung, wie üblich warten auf das Gepäck. Die sonst immer im Hinterkopf vorhandenen Sorgen, dass etwas den falschen Weg durch die Flughafenkatakomben genommen hat und doch nicht in die richtige Maschine verladen wurde, konnten ja schon im Flugzeug ausgeräumt werden, da wir den Verladevorgang kurz vor dem Start live bestaunen durften. Somit hieß es nur warten, Loggage-Pick-Up und nach den üblichen kurzen Orientierungsschwierigkeiten am Flughafen saßen wir dann bei strahlendem Sonnenschein auch recht schnell in dem Bus, der uns zu unserem Hotel befördern sollte – glücklicherweise auch im richtigen, da von den beiden TUI-Angestellten, welche uns „in Empfang nahmen“ leider inkonsistente Aussagen bezüglich der für uns richtigen Busnummer gemacht wurden.

Die Fahrt von Palma de Mallocra in die Region von Alcudia dauert ca. 50 Minuten. Las Gaviotas, der Ort in dem sich unser Hotel mit dem durchaus kreativen Name „Las Gaviotas Suites Hotel“ befinden sollte, war der Erste, welcher angefahren wurde. Super! Je weniger Bus umso besser.

Ersteindruck vom Hotel: Stylish. Alles relativ clean designt, farblich abgestimmt – viel in Weiß, viel Glas und nicht zu voll gestellt. Also Ein- und Zimmer gecheckt. Erste Erkenntnis im Zimmer: Das Ding heißt nicht umsonst „Suites Hotel“. Hat man, wie in unserem Fall, ein normales Doppelzimmer, kann es doch schon etwas eng werden. Das Bett allein füllt eigentlich schon gut zwei Drittel vom Zimmer aus. Mit je einem Gepäckstück ist bei zwei Leuten dann doch alles schon gut vollgestellt und die Fläche zur freien Bewegung ordentlich eingeschränkt. Da wir allerdings das Zimmer so gut wie nur in der Nacht nutzen sollten, war das gar nicht mal so schlimm und somit kein entscheidender Nachteil. Der Raum an sich war sehr sauber (natürlich gab es wieder die ein bis zwei obligatorischen Fleckchen im Bettbezug, die ich gefunden habe, aber ich bin da ja auch speziell), ebenfalls stylisch, und mit einem Top(designten)-Bad ausgestattet. Also, keine Gründe zum Meckern.

Nachdem wir angekommen waren, schnell umgezogen und kurz den Strand gecheckt. Kristallklares Wasser, super.







Anschließend noch im nächsten Supermarkt mit Wasser und Bier eingedeckt und beschlossen uns, die verbleibende Zeit bis zum Abendessen, nur an den Pool zu hauen. Womit wir wieder beim Thema Bier sind. Fehler Nummer 1: Kleine Flasche Bier (wobei ich die nur eigentlich nur gekauft hatte, um möglichst wenig davon warm trinken zu müssen) heißt, nicht wie bei uns 0,33l sondern 0,25l. Somit war ein Großteil des ersten Sixpacks quasi schon vor dem Abendessen dem Ende geweiht und ich musste direkt nochmal losgehen. Fehler Nummer 2: Nur San Miguel gekauft. OK, die ersten Paar davon kann man, dem wässrigen Geschmack zu trotz, schon problemlos wegmachen. Aber spätestens nach dem Dritten schmeckt das Zeug echt gar nicht mehr gut und man braucht dringend Abwechslung. Mit diesem Wissen ausgestattet ging es nun noch vor dem Abendessen nochmals Bier kaufen. Für die richtige Größe wurde gesorgt indem Standard 0,5l-Dosen gekauft wurden (die 1l Flaschen waren mir dann irgendwue doch etwas zu ill). Für Abwechslung wurde gesorgt, indem eine Mischung aus Preis und Leistung gekauft wurde: zusätzlich zum San Miguel gab es von nun an noch Estrella, was man echt mal trinken kann.

Direkt nach dem Einkauf ging es dann auch weiter zum ersten Abendessen. Auch hier alles super und keine Gründe zur Klage. Täglich viele verschiedene, wechselnde, warme wie kalte, einheimische sowie andere Gerichte vom Buffet; eine Ecke, in der man sich Speisen frisch zu bereiten lassen konnte; eine große Auswahl an Kuchen, diversen Cremespeisen und Obst zum Dessert - wirklich von allem etwas dabei und vor allem auch lecker. Es gab auch mal einige exklusivere Sachen zum Antesten. Gut! Im Anschluss an das Essen war nach einem doch relativ anstrengenden, langen ersten Tag nur noch chillen auf dem Balkon angesagt. Die Mücken haben es mir gedankt.

Am zweiten Tag nach einer Nacht voller Regengeräusche morgens dann mit einer unguten Vorahnung aufgewacht. Der erste Blick aus dem Fenster bestätig diese. Es hatte tatsächlich geregnet und der Himmel war ebenfalls dicht. Aus unserem eigentlichen Plan den Tag am Strand zu verchillen wird wohl nichts. Schöne Scheiße, so ein Pisswetter hätten wir auch in Deutschland haben können. OK, nicht ganz, denn nach der morgendlichen Dusche noch vor dem Frühstück bei schlechtem Wetter in kurzen Sachen auf dem Balkon abzuhängen, wäre wohl zu der Zeit in Deutschland nicht die gesundeste Option.

Der Balkon bringt mich auch wieder zurück zur Playlist. Bei Wisdom In Chains sind wir nun angekommen. Das „Everything you know“-Album sollte mich nun erst einmal musikalisch begleiten. Perfekte Urlaubsmusik! So schön leicht eingängig. Erwähnenswert vielleicht noch, dass ich irgendwann kurz nach dem Aufstehen noch eine Mücke erlegt habe, die mich wohl in der vorangegangenen Nacht quasi vollständig leer gesaugt haben muss. Hat schon mal jemand eine Mücke platzen sehen, sodass das Blut nur so rausspritzt? Ich jedenfalls nicht. Die gefühlten 100 Einstichstellen sollten mir dann auch noch große Freude bereiten, da sie A) wie die Hölle zu jucken begannen, so dass man gar nicht drum herum kam sich ständig zu kratzen und sie dadurch B) irgendwann begannen auf die größe von Tischtennisbällen anzuschwellen.

Nach kurzem Plan schmieden, wie es denn nun weiter gehen sollte, wurde der Entschluss gefasst, dass es heute schon Sinn machen würde einen Mietwagen zu nehmen. Vor dem Frühstück also schnell noch ab an die Rezeption um das Ding auch rechtzeitig - für den Fall, dass noch mehrere unsere Idee teilen würden und dadurch die vorhandenen Kapazitäten eng werden könnten - klarzuschießen. Die Auswahl beim anschließenden morgendlichen Essen ließ, wie auch das Abendessen eigentlich keinerlei Wünsche offen. Es gab eigentlich alles und dazu auch noch ein bisschen Unbekanntes (aber doch auch leckeres).

Damit lasse ich es an dieser Stelle den Post auch erst einmal enden. Ich will ja hier keinen überfordern, haha. Demnächst irgendwann dann mehr, lieber Leser...

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