Warum geht man eigentlich ins Sneak Preview? In der Hoffnung, dass die ca. 1:10000 Chance doch eintritt und wirklich mal ein ansprechender Film läuft? Irgendwie ist es in den meisten Fällen doch immer wieder rausgeschmissenes Geld, dafür sich 90 oder mehr Minuten durch einen Film zu quälen, der zu Hause keine 10 Minuten Anlaufzeit bekommen würden.
Wenn man nun nach langer Abstinenz die Filme bei zwei Besuchen mit einer 50:50 Quote zwischen „irgendwie-schon-ansehbar“ und „größte-Scheiße-auf-dieser-Erde“ aufwarten können klingt das zu nächst mal gar nicht so verkehrt. Ist dann allerdings der miesere Film so unendlich schlecht, dass man während der Laufzeit regelrechte Hassgefühle auf die Produzenten entwickeln und das Gefühl hat sich jeden Moment erbrechen zu müssen, weiß ich nicht ob man das relativ gute Verhältnis immer noch als solches werten kann.
Aber, geben wir dem Kind doch einmal einen Namen: Real Steal. Ich muss sagen eigentlich kommt der Film mir ganz recht, habe ich doch hier schon lange nichts mehr gnadenlos verreißen können, haha.
Gut dann mal los. Inhaltlich wird einem eine Art moderne Karatetiger-Story geboten, bei der wirklich kein Cliché ausgelassen wird. Hatten die „van Damme-Filme“ (zumindest als Kind doch irgendwie ihren Reiz) versagt Real Steel auf wirklich ganzer Linie. Die Story ist ungefähr diese: Wir schreiben das Jahr 2020. Reales Boxen wurde durch ultraharte Roboterkämpfe abgelöst. Während in den Profiligen das Geld regiert versucht sich ein verlodderter Typ sich mit Untergrundkämpfen durchzuhustlen. Die Mutter seines vergessenen Sohnes stirbt und er bekommt diesen für einen Sommer zugeschanzt. Natürlich nimmt er diesen nur widerwillig bei sich auf. Natürlich will er das Sorgerecht schnellstmöglich abtreten und selbstverständlich haben die beiden anfangs kein gutes Verhältnis zu einander. Doch dann, oh Wunder… dann wird wirklich völlig überraschend doch alles anders. Nachdem auch der letzte Rest Kohle aufgebraucht ist finden die beiden durch einen glücklichen Zufall einen alten Roboter. Ohne mir hellseherische Fähigkeiten zusprechen zu wollen, wusste ich (und vermutlich auch jeder andere im Kino) direkt, was denn nun kommen wird: Der Underdog-Bot kämpft sich nach oben, bis er dann ganz David-gegen-Golliath-like gegen den unbesiegbaren Megabot antreten darf, welchen er schlussendlich nach harten Kampf besiegen wird. In diesem Fall ist der Sieg zwar nur moralischer Natur, aber die Botschaft bleibt die gleiche. Dass Vater und Sohn nach diversen Ups and Downs am Ende in trauter Harmonie vereint sein würden, hätte wohl auch niemand vermutlich, haha. Um den Ganzen noch die Krone aufzusetzen wird noch die traumatische Erfahrung der Hauptfigur als Boxer mit ins Spiel gebracht, indem der Roboter zufälligerweise eine Funktion zum Nachahmen der Bewegungen eines Menschen hat, den so genannten Shadowmodus. Selbst die bis ins kleinste Detail ausgetüfftelten Systeme des Endgegners haben dann natürlich gegen die humanoiden Fähigkeiten dieses Roboters keine Chance mehr, als die eigentliche Steuerung ausfällt und der ehemalige Boxer durch Schattenboxen seinen Bot zum (beinahe) Sieg führt. Somit siegt natürlich Mensch über Maschine, Gut über Böse, der Underdog über das große Geld, blablabla. Um auch wirklich kein Klischee auszulassen wird selbstverständlich ganz ethisch korrekt auch der Verkauf des Roboters ausgeschlagen und noch ein Art Lovestory mit dazugeschrieben.
Neben der wirklich vollständig vorhersehbaren Handlung ist der ganze Filme ein einziger Pathos. Die Figuren wirken durchweg gekünstelt und dazu sind so viele ktischige, schnulzige Szenen verarbeitet, dass einem das Popcorn fast wieder hochkommt.
Gesamtbild einfach nur Ultra Schlecht! Wenn ihr also die Möglichkeit habt euch den Film anzusehen, solltet ihr das eigentlich unbedingt vermeiden und euch stattdessen lieber Karate Tiger oder Bloodsport geben. Ganz lahm!
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